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über unsere Pferde

Stammesgeschichte:

Bedenkt man, daß die Geschichte der Menschheit völlig anders verlaufen wäre, gäbe es das Pferd nicht, so stellt sich die Frage, woher kommt dieses Lebewesen, das unsere Geschichte, die Entwicklung der Völker und unsere Vorfahren so beeinflußt hat?
Viele Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung durchzog das waldbewohnende "Eohippus", "das Pferd der Morgenröte" die Wälder. (An den Zähnen konnte man erkennen, daß es sich um Laubfresser und nicht um grasfressende Steppentiere handelte.)
Ihr Aussehen erinnerte an Zwerghirsche oder an Duckerantilopen. Sehr groß waren sie nicht. Wie Füchse etwa. Anstelle der Hufe besaßen sie stumpfe Nägel.
Der letzte für die stammesgeschichtlichen Betrachtungen wichtige Equide ist der "Pliohippus" der im späten Miozän aus dem "Merychippus" entstand.
Hier findet man erstmals unter den Pferden Einhufigkeit. Die seitlichen Zehenstrahlen sind zu funktionslosen "Griffelbeinen" rückgebildet.

Am Ende des Pliozäns waren die fortgeschrittenen Arten von Pliohippus heutigen Pferden der Gattung Equus so ähnlich, daß die weitere Evolution sich eher auf Detailverfeinerungen als auf wesentliche Änderungen bezog.(SIMSON).
Vor ca. 8000 Jahren starben die Pferde in Nord- und Südamerika aus.

Echte Wildpferde erscheinen in Europa erst im Altquartär.Der russische General und Asienforscher Nikolai Michailowitsch Przewalski (1839 - 1888) entdeckte im Jahre 1878 zwischen Altai und Tarbagataigebirge bis hin in die Dsungarei Wildpferde, die dann nach ihm Przewalskipferde genannt wurden. Diese Rasse war jedoch schon fast ausgestorben und wird heute noch in zoologischen Gärten nachgezüchtet. Inzwischen erfolgten nach eingehender Vorbereitung Auswilderungen in Asien. Der Tierarzt und ehemalige Zoodirektor vom Tierpark Hellabrunn in München, Dr. Wiesner, hat sich sehr für diese Aktion eingesetzt und sie fachkundig begleitet.Anhand von Fossilbelegen in osteuropäischen und astiatischen Steppen, wo diese Tierart optimale Lebensbedingungen fand, konnten umfangreiche Wildpferdeherden vermutet werden. Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß Pferde wegen ihres Fleisches gejagt wurden, wobei u. a. offensichtlich ganze Herden über steile Felswände getrieben wurden um für den Verzehr getötet zu werden.     

Przwalski-Pferde im Nationalpark Bayerischer Wald
Nachgemachte Höhlenmalerei im Nationalpark Bayerischer Wald

Wann genau nun die Domestikation zum Hauspferd erfolgte, kann heute nur vermutet werden.
Aus Wandmalereien und anderen Überlieferungen weiß man, daß das Pferd erst als Trag- und Zugtier verwendet wurde. Der Umgang mit den Pferden in der Hausgemeinschaft hatte sicherlich auch zur Folge, daß erste Reitversuche gemacht wurden.
Mit der Haustierwerdung begann auch die Zucht und damit bestimmt auch das Anstreben verschiedener Zuchtziele.

Mit der Bronzezeit (vorgeschichtliche Epoche, die der Jungsteinzeit folgt), also mit der Zeit, in der die Metallverarbeitung mit Bronze in vielen Bereichen (Waffen, Kunst Schmuck und Gebrauchsgegenstände) eingesetzt wurde, fanden sich Gerätschaften, die auf den Umgang und auf den Einsatz von Pferden hinwiesen.

Interessant ist auch eine Schrifttafel der Hethiter (ca. 2000 v. Christus), die genaue Anleitung erteilt über die Pflege, Behandlung und Betreuung der Pferde im Stall und in verschiedenen Disziplinen.

Der Grieche Xenophon schrieb um 450 vor Christus eine Reitlehre, die bis heute nicht an Gültigkeit verloren hat. Er beruft sich jedoch immer wieder auf einen anderen, unbekannten Schriftsteller, der viele Jahre vorher schon ein entsprechendes Werk verfaßt hatte.

Genauso wie der Esel und das Zebra gehört das Pferd zum Kreis der Wirbeltiere, zur Klasse der Säugetiere, zur Abteilung der Unpaarzeher und zur Ordnung der Einhufer.

Zucht und Rassen:

Bis zur Zeit nach dem 2. Weltkrieg spielte das Pferd und die Pferdezucht besonders im militärischen Bereich eine sehr große Rolle. Natürlich waren Pferde damals auch aus dem zivilen Leben, aus der Landwirtschaft usw., nicht wegzudenken. Die einzelnen Zuchtgebiete lieferten große Mengen an Pferden an die verschiedenen Waffengattungen. Mit genau definierten Vorstellungen und Forderungen beeinflußte das Militär einschneidend die Zucht.
So wurde z. B. das schwere Kaltblut für den schweren Zug (schwere Artillerie), der Haflinger (aber auch das Maultier oder Muli, das ist eine Kreuzug zwischen Eselhengst und Pferdestute) als Tragtier bei den Gebirgsjägern, das schwere Warmblut (Oldenburger, und Rottaler) für die leichte Artillerie eingesetzt. Die Warmblüter, wie "Hannoveraner" und auch die "Holsteiner" wurden für die Kavallerie der "Schweren Reiter" und die "Trakehner" für die "Leichte Reiterei" für die Dragoner und Chevaulegers (die Soldaten dieser Einheiten durften nur eine festgelegte Größe haben) gezüchtet. Bis zum Oktober 1927 war die Kavallerie noch mit Lanzen ausgerüstet.
Heute gibt es zwar noch die einzelnen Zuchtgebiete bei uns in Deutschland, doch wird das Zuchtziel beim Warmblüter im "Deutschen Reitpferd" gesehen, das in den verschiedenen Sparten des Sports einsetzbar ist aber auch als Freizeitpferd Partner vieler pferdebegeisterter Menschen ist.

Der Vollblüter, als Rennpferd gezüchtet, (der Stammbaum aller Vollblüter geht zurück bis in`s Jahr 1793 und ist im General Stud Book aufgezeichnet), wurde nach Schnelligkeit, Härte und Ausdauer selektiert. So wird der englische Vollblüter sowohl, als auch das arabische Vollblut zur Veredelung der heimischen Rassen eingesetzt.Je nachdem für welchen Verwendungszweck die einzelnen Pferde benötigt werden, gibt es auch heute noch sehr unterschiedliche Rassen.

Einen bemerkenswerten Raum nehmen u. a. die verschiedenen Ponyrassen ein.

Die kleinste, halbwilde Ponyrasse ist das Shetlandpony, das als weitverbreitetes Kinderpony außerordentlich anspruchslos und genügsam ist. Wie der Name schon sagt, stammt es von den Shetland-Inseln. Seine Größe liegt oft unter 100 cm, selten über 110 cm.Im Gegenzug zu der kleinsten Pferderasse sei hier gleich die größte Pferderasse, nämlich das "Shirehorse" genannt, das mit einer Widerristhöhe von meist über 180 bis 200 cm zu den kaltblütigen Arbeitspferden mit Riesenkräften gehört.

Willi - ein Shetland-Pony
Shire-Horses im Zoopark Erfurt

Neben vielen großen Warmblütern mit unterschiedlicher, reiterlicher Ausbildung leben bei uns auch noch viele Ponies. (Das Stockmaß für Ponies darf übrigens 148 cm nicht übersteigen).

Da sind einmal die Connemaras.
Die Connemara-Ponies stammen aus Connemara in Irland und zeichnen sich durch vorzüglichen Charakter aus. Der Springsport liegt ihnen im Blut. Sie sind besonders liebenswert, fleißig und gelehrig.

Das New Forest Pony.
Ruhiges Temperament, lernt eifrig und ist besonders gutmütig. Die New Forest Rasse kommt aus England, wo es, wie auch hier, hauptsächlich als Kinderreitpferd Verwendung findet.

Connamara-Wallach Papageno
New-Forest-Hengst Kid

Der Haflinger
Ehemals Gebirgs-Tragtier wurde der Haflinger allmählich umgezüchtet zum Reitpferd, das sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Ursprünglich in Hafling in Tirol gezüchtet, unterscheidet man heute den Tiroler und den Bayerischen Haflinger. Beim Arabo-Haflinger sorgte ein Araber Fuchshengst für eine Veredelung in Richtung auf ein Reitpony.

Das Welsh Pony gibt es in verschiedenen Größen
Das ideale Kinderreitpferd schlechthin, das sich durch besonders gute Bewegungen auszeichnet, vielseitig einsetzbar ist und auch im Turniersport beachtliche Leistungen bringt, die denen der Großpferde nicht nachstehen.

Haflingerstute Fauna
Rapunzel

Besonders erwähnenswert sind noch die schweren Warmblüter. Von Statur und Gemüt typische Oldenburger. Es gibt nur noch wenige Pferde dieser alten Rasse. Sie zählen auch zu den "aussterbenden Haustierrassen".
Das alte Oldenburger Pferd wurde im eigenen Zuchtgebiet, genauso wie "der Rottaler", in Richtung leichtes Sportpferd weggezüchtet.

Max
Moritz

Unsere Warmblüter, typische Vertreter des heutigen Reitpferdetyps, führen im Pedigree Blutlinien aus Hannover, Trakehnen, Holstein, Ungarn und von Arabern und Vollblütern.

Ferolina
Java
   
Kasi
Lucky
Viele von unseren Pferden sind bei uns zur Welt gekommen und aufgewachsen. So kennen wir sie alle "quasi persönlich" wie in einer großen Familie. Ein sehr wichtiger Umstand, wenn auch viele Kinder mit ihnen gefahrlos umgehen sollen.

Farben und Abzeichen:

Die Farbe des Pferdes hat keinen Einfluß auf seinen Gebrauchswert. Kenntnis von Farbe und Abzeichen hilft lediglich bei der Erkennung und Beschreibung.
Ein Haarkleid bedeckt den ganzen Pferdekörper und gibt Auskunft über Pflege und Gesundheitszustand. Das Deckhaar schützt das Pferd vor Regen und Wind, ist auf großen Flächen gleichgerichtet im sogenannten Strich und bewirkt ein leichtes Ablaufen des Regens. Längere Haare wachsen im Herbst und Winter, vor allem, wenn die Pferde viel Weidegang haben und dadurch dem Wetter stark ausgesetzt sind. Vorsicht ist in diesem Falle geboten, wenn das Pferd geritten wird und zum Schwitzen kommt, da es sehr langsam trocknet und dann erhöhte Erkältungsgefahr besteht.

Mit dem Langhaar (Mähne und Schweif) kann sich das Pferd der Fliegen und Mücken erwehren. Außerdem schützt es gegen Wind und das Regenwasser läuft an den langen Haaren gut ab.
Um eine gute Bemuskelung der Hinterhand besser zu zeigen, wurden früher oftmals die Schweifrüben kupiert. Eine tierquälerische Unsitte, die inzwischen verboten ist.Nach der Haarfarbe teilt man die Pferde ein in Braune, Füchse, Rappen, Schimmel, Falben, Isabellen, Tiger und Schecken.

Lea, eine braune Stute
Arielle, eine Fuchsstute
   
Aaron, ein Rappwallach
Rapunzel und Nepomuk, zwei Schimmel
   
Przewalski-Pferd - Falben
Fauna, eine Isabell-Stute
   
Polly, eine Tigerscheckstute
Sam, ein Rappschecke

Schimmel kommen meist (außer Albinos) als Rappen, Braune oder Füchse zur Welt. Tesio schreibt: "Die Schimmelung ist eine "Krankheit" des Pigments, die jedoch weiter keinen Einfluß auf die körperliche Leistungsfähigkeit des Tieres hat."
Schon sehr früh beginnt das junge Pferd, die Farbe zu verlieren, entweder ganz oder auch nur teilweise.

Willi im April 2007
Wiili im August 2007
Willi im April 2007
Willi im August 2007
Willi im April 2010
Willi im April 2010

Angeborene weiße Stellen verschiedener Größe und Form an Kopf und Gliedmaßen des Pferdes nennt man "Abzeichen".
Weiße Abzeichen auf der Stirn nennt man je nach Form und Größe Blesse, Flocke, Blume, Flamme, Stern, usw..
Weiße Stellen an den Gliedmaßen heißen z. B. weiße Fessel, Krone weiß oder halbweißer Fuß usw...

Doria
Lilly
Achilles

Gangarten

Die 3 Grundgangarten des Pferdes sind:

  • der Schritt (Viertakt)
  • der Trab (Zweitakt - Schwebephase)
  • der Galopp (Dreitakt - Schwebephase)

 

Papageno im Schritt
Arielle im Trab
Cindy im Galopp

Der Paßgang (Elefanten und Kamele haben ihn) erfolgt im Zweitakt und bringt eine schaukelnde Bewegung. Bei unseren Pferden ist er heute unerwünscht.

Der Tölt (isländisch und mittelhochdeutsch = zelt). Früher wurden "Zelter" gerne von Damen geritten, da sie besonders bequem zu sitzen waren, was dem Reiten im Damensattel sehr entgegen kam.
Einige Pferderasse werden heute noch im Tölt geritten. Man unterscheidet den Paßtölt und den Trabtölt. Bekannt ist diese Gangart auch unter der Bezeichnung "running walk" in Amerika oder "running step" in England.

Fütterung

Die Fütterung der Pferde ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Sie richtet sich nach der Größe, der Rasse und dem Alter genauso, wie nach der Leistung, die das Pferd erbringen muß und auch danach, wie das einzelne Pferd auf verschiedene Futtergaben anspricht.
Würde man die Empfehlung, nämlich die der - 3 H, das ist Hafer, Heu und Häcksel annehmen, wäre dies sehr vereinfacht dargestellt und würden jedem erfahrenen Stallmeister nur ein müdes Lächeln entlocken.
Wir kennen als Kraftfutter Hafer, Gerste und Mais.(Weizen ist wegen seiner Klebereigenschaften nicht geeignet. Roggen sollte, wenn überhaupt, nur in winzigen Mengen verabreicht werden.)

Gaben von Mineralstoffen für Pferde, die im Handel erhältlich sind, ergänzen den Futterplan.
Das Rauhfutter, also Heu und Stroh ist auch, besonders bei Weidegang wichtig.
Als Saftfutter, wozu natürlich das Gras zählt, können auch Rüben, Äpfel, Möhren und Silage gegeben werden.

Es gibt dann verschiedene Futtermittel, die der erfahrene Futtermeister seinen Pferden zukommen läßt und die auf die jeweilige Situation abgestimmt sind.

Weidegang sollte für jedes Pferd gewährleistet sein. (Vitamine). Er sorgt nicht nur für das psychische Wohl der uns anvertrauten Tiere.
"Der Weidegang ist der beste Bereiter" ist eine ernst zu nehmende Erkenntnis.

Frisches, sauberes Wasser (ca. 30 - 40 ltr. täglich) wird vom Pferd gerne angenommen und ist lebenswichtig.

Gefüttert wird 3 x täglich, wobei der Abendfütterung der größere Stellenwert zukommt, da die Nacht reichlich Zeit und Ruhe zum Verdauen bietet.

Der Stall

Da sich viele Pferde die meiste Zeit ihres Lebens im Stall aufhalten müssen, ist diesem Bereich ganz besondere Sorgfalt und Überlegung zu widmen.

Ausgehend von der Erkenntnis, daß sich das Pferd als Herdentier in der Gemeinschaft anderer Pferde am wohlsten fühlt, ist die Einzelaufstallung einer Einzelhaft gleichzustellen und abzulehnen.

Da das Pferd viel Bewegung braucht, sollte eine Koppel dem Stall angeschlossen sein.
Vorsicht! Rundum beschlagene Pferde, d.h. Pferde, deren hintere Hufe beschlagen sind, sollten nicht gemeinsam auf eine Koppel kommen.
Es wäre zu überdenken, ob denn ein Beschlag der hinteren Hufe überhaupt erforderlich ist.

Auf der Koppel
Auf der Koppel
Der Stall selbst muß hell (keinesfalls zu niedrig) und zugfrei zu belüften sein. Der durch Urin und Mist entstehende Ammoniak muß abfließen können, sonst liegt das Pferd während seiner Ruhezeit in den ungesunden Ammoniakdämpfen, die erfahrungsgemäß die Lunge angreifen.

Neben Freilaufstallungen, in denen mehrere Pferde gemeinsam untergebracht sind, gibt es die Boxenaufstallung und die Ständeraufstallung. Wichtig ist in allen Fällen, daß genügend Bewegungsraum zur Verfügung steht. Die Ständeraufstallung ist schon aus diesem Grunde nicht zu empfehlen und inzwischen auch verboten.
Im Stall
Im Stall

Als Einstreu dient Stroh, Sägespäne (und) oder Torf und bietet, reichlich bemessen, trockenen und warmen Untergrund. Eine Mischung aus 2/3 Sägespänen und 1/3 Torf (bei einer Matratzeneinstreu) bringt ein gutes Stallklima mit guter Luft.
Wechselstreu auf Betonboden ist abzulehnen.

Eine Futterkrippe ermöglicht das Reichen von Kraftfutter, da es darin ohne Verlust angeboten werden kann. Tränkebecken bieten dem Pferd dann Wasser, wenn es Durst hat.

Die Pflege

"Gut geputzt ist halb gefüttert" heißt ein alter Spruch unter Pferdeleuten.

Das Putzen dient nicht nur der Fellpflege, sondern sorgt wegen seiner Massagewirkung auch für eine gute Durchblutung der Haut. Zum Putzen gehören ein Striegel (zum Aufrauhen und Abstreifen) dann eine Kardätsche (das ist eine Bürste mit dichtem Borstenbesatz), eine Reisbürste, ein Mähnenkamm, ein Hufkratzer, zwei Schwämme und ein weicher Lappen.

Nach dem Aufrauhen des Felles wird mit der Kardätsche in langen "Strichen" über das Fell gefahren und zwar, wie die erfahrenen Stallmeister anordneten "lang der Strich und kurz die Pause".

Schnicki
Leo
Die Mähne wird mit dem Mähnenkamm gekämmt, der Schweif sorgfältig mit der Hand verlesen, da Schweifhaare über ein Jahr brauchen, bis sie nachgewachsen sind.

Nüstern, Maul und Augen werden mit dem Schwamm behandelt, ebenso wie dann mit dem 2. Schwamm die Aftergegend.

Die Hufe werden ausgekratzt, gewaschen und in feuchtem Zustand mit Huffett eingeschmiert, damit die Hufe nicht austrocknen.
Willi

Der Hufschmied muß alle 6 bis 8 Wochen die Hufe ausschneiden und ev. auch neue Hufeisen anpassen. Die fachgerechte Behandlung der Hufe ist ein ganz wichtiger Punkt in der Pferdebehandlung und kann nicht ernst genug genommen werden.
In Franken sagt man: "Guck auf die Bee, alt wern se allee!"

Hufeisen sind nicht immer notwendig. Meist genügt der Beschlag der vorderen Hufe vollkommen. Es lohnt, sich darüber Gedanken zu machen

Jumi beim Schmied
Jumi und  Miri beim Schmied

Die Haltung von Pferden

Bevor man sich dazu entschließt, ein Pferd anzuschaffen, müssen neben den finanziellen Überlegungen viele Fragen geklärt sein, die deshalb notwendig sind, weil man dabei im Begriff ist, ein neues Mitglied in seine Lebensgemeinschaft zu bringen. Ein Mitglied, das zwar viel Freude und Lebensbereicherung bringt, aber doch auch eine neue Verantwortung fordert.
Viele Dinge müssen neu geordnet werden. Die Zeit, die ein Pferd beansprucht, ist nicht vergleichbar mit der Zeit, die man einem Hund zuwendet. Andere Hobbies haben kaum mehr Platz, weil man sich um das Pferd kümmern muß. Natürlich wird dies viel Freude und Spaß machen, doch müssen auch immer wieder Zugeständnisse gemacht und Opfer gebracht werden.

Der Stall und die Koppel werden zur zweiten Heimat. Beobachten und Einfühlen in das andere Lebewesen lassen Nähe und Verständnis wachsen.

Die eigene Stellung in der Partnerschaft wird eine große Rolle spielen.

Laßt die Pferde Pferde sein! Versucht Euch in ihr Sozialverhalten einklinken zu lernen!

Das eigenartige, zweibeinige Wesen kann dann schon einmal das Attribut "Herdenzugehörigkeit mit gewissen Einschränkungen" erlangen.

Liebe und Zuwendung, gepaart mit verständnisvoller Konsequenz müssen die hohe Stellung des "Alpha-Tieres Mensch" immer wieder neu bestätigen.
Pferde haben eine phantastische Beobachtungsgabe und äußerst sensible Antennen. Sicher der Grund, weshalb ihnen sogar telepathische Fähigkeiten nachgesagt werden.
Ein Pferd will auch regelmäßig gearbeitet werden.
Sinnvolle und mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen angebotene "Bodenarbeit" vertieft eine vertraute Beziehung. Auf gar wundersame Weise werden dabei verblüffende Bande geknüpft.
Beim Reiten gilt der Satz: "Je besser der Reiter reiten kann, umso besser geht es seinem Pferd!".
Dem Pferd zuliebe muß der Mensch die lange und manchmal harte Schule der Ausbildung mitmachen. Damit trägt er ganz wesentlich zur Gesundheit und zu langem Leben seines Partners bei.
Pferde sind Lebewesen, die Gefühle und Empfindungen haben, wie Du und ich. Sie bauen Freundschaften und Beziehungen auf, die in ihrer Welt großen Stellenwert haben.

Man kann Pferde kaufen und verkaufen, doch wer Pferde wirklich liebt, sollte nicht leichtfertig und gedankenlos über das Tier bestimmen, das seinem Schutze anvertraut ist.

Luzie
Lucky

Steckbrief Pferd

Das weibliche Tier nennt man Stute, das männliche Tier Hengst, das Pferd bis zu einem Jahr heißt Fohlen, dann Jährling. Der kastrierte Hengst ist der Wallach.
Ponies dürfen ein Stockmaß von 148 cm nicht überschreiten.

Maße

Das Stockmaß wird an der Schulter des Pferdes mit einem senkrecht stehenden Meßstock, von dem im rechten Winkel waagrecht eine Meßlatte zum höchsten Punkt des Widerristes reicht, abgelesen.
Das Bandmaß, wie der Name sagt, ist ein Meßband, das von der Unterkante Huf an der Schulter anliegend zum höchsten Punkt des Widerrists führt und dort die Höhe abgelesen wird.
Futter Heu, Hafer, Gerste, Mais, Stroh
Saftfutter und Zusatzfuttermittel, der jeweiligen Situation angepaßt.
Heusilo und Maissilo besonders auch für ältere Pferde
Körpertemperatur beim Fohlen: 38 - 38,5 Grad
beim ausgewachsenen Pferd: 37,5 Grad
Herzschlagfrequenz Die Ruheherzschlagfrequenz des Pferdes liegt im Mittel bei 30 - 40 Schlägen pro Minute. Bei Arbeit erhöht sich die Frequenz bis zu 230 Schläge in der Minute.
Atmung Im Ruhezustand pro Minute 8 - 14 Atemzüge
Bei Leistungsanforderungen vervielfachen sich diese Werte.
Fortbewegung Im Schritt etwa 100 m in der Minute
Im Trab etwa 250 m in der Minute
Im Galopp etwa 500 m in der Minute
Das Tempo kann verstärkt oder auch verkürzt werden. Bei Prüfungen wird das Tempo in der Regel vorgegeben, d.h. bei Überschreitung der Zeit gibt es Strafpunkte.
Lebenserwartung Die Lebenserwartung ist bei den einzelnen Rassen unterschiedlich. Außerdem wird die Lebenserwartung durch die Beanspruchung und auch durch die Haltung des einzelnen Tieres beeinflußt.
ca. 20 bis 30 Jahre
Zuchtbeginn Vor Abschluß des 3. Lebensjahres sollte mit der Zucht nicht begonnen werden.
Zyklusdauer ca. 3 Wochen
Tragezeit ca. 11 Monate (Sprichwort: Ein Pferd und eine Maus tragen das Jahr aus)
Zahl der Fohlen normalerweise 1 Fohlen, Zwillingsgeburten sind selten und nicht erwünscht, da meist problematisch.
Säugezeit Die meisten Fohlen werden mit 4 bis 5 Monaten abgesetzt. In der Natur bestimmt die Stute vor der nächsten Geburt die Dauer der Säugezeit.
 

 

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