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über unsere Zebras

Zebra

Steppenzebra (Equus quagga),

Bergzebra (Equus zebra) und

Grevyzebra (Equus grevyi)

Gattung: Equus - Pferde
Familie: Equidae - Pferdeartige
Ordnung: Perissodactyla - Unpaarhufer

 
Wieder einmal, nach alt bewährter Methode ließ ich mich von Eugen Roth beraten. Dort` hörte ich:

Das Zebra ist von Kopf bis Schwanz
nicht Pferd und auch nicht Esel ganz

und

Das Goethewort wär überspitzt:
"Das, was man schwarz auf weiß besitzt,
kann man getrost nach Hause tragen"
Vom Zebra würd das ausgeschlagen.
Denn`s ist, wenn auch nicht ungefüge,
zu schwer, als daß nachhaus man`s trüge.
 

Nein, tragen mußten wir die beiden Zebras "Kuweit" und "Oman" nicht. Im bunten Elefanten-Transporter brachte uns der Zirkus Krone das exotische Geschenk direkt vor die Stalltüre. Da waren sie also, die "Pferde im Schlafanzug".

 

Zebrastreifen
   

Vom Zirkusleben an steten Wechsel gewöhnt, inspizierten sie die neue Umgebung ohne Scheu. Nur unsere Pferde waren entsetzt. So komische Equiden erschienen ihnen sehr verdächtig.
Mit Pferden kennen wir uns aus. Esel als Heimgenossen sind uns auch vertraut. Also, was soll`s! Die gestreiften Mitglieder der Pferdefamilie werden es schon gut haben in unserer Gesellschaft.

Wir wollten es natürlich schon genau wissen. Also wurden sämtliche "Antennen" ausgefahren und beobachtet. Jede Regung wurde registriert. Vergleiche drängten sich auf. Wir vermieden jede Hektik und pirschten uns Schritt für Schritt an.
Sie ließen sich geduldig streicheln, nahmen Leckerbissen an und hatten nichts dagegen, wenn sie geputzt wurden.
Ihr Wiehern war so ganz anders, als das der Pferde und der Esel.
Aber - und da zeigte sich deutlich ein Unterschied: Jeden Zwang lehnten sie kategorisch ab.
Eigentlich ganz klar: Es sind halt doch Wildtiere. Wildtiere, deren Instinkt seit vielen, vielen Generationen Leben erhalten und schützen mußte.
Kuweit und Oman dulden den Menschen in ihrer Nähe. Schließlich bringt er immer wieder Futter an. Meistens hat er Leckerbissen in der Tasche. Mit der sozialen Hautpflege sind sie zum richtigen Zeitpunkt auch zufrieden.
Auf der großen Koppel fühlen sie sich wohl. Sie kommen, wenn sie nicht gerade die Pferde in der Nachbarschaft beobachten müssen, auf Zuruf.
Sobald aber jemand etwas verlangen will, was sie nicht verstehen oder gar nicht haben wollen, demonstrieren sie ihren Unmut deutlich. Aber hallo! Da sind sie schon sehr flink, wendig und zeigen auch deutlich, daß sie empfindliche Waffen im Maul haben. Alles sehr wohl verständlich, aber bei Heimtieren nicht ganz unproblematisch.
Wie, bitte schön, können Hufe gepflegt, Verletzungen behandelt oder tierärztliche Untersuchungen vorgenommen werden? Das ist gar nicht so einfach.

Gut beraten von den Vorbesitzern aus dem Zirkus, bekamen wir auch das gut in den Griff.

Zebras
Zebra
 
 
Zebra
Zebra
   
Zebra
Zebra
 
Zebra
Zebras
   

Also schon einmal gleich vorweg. Dies Stammesgeschichte der Zebras ist in seinen Anfängen mit der des Pferdes identisch. Das heißt, vor nur etwa 1 bis 2 Millionen Jahren verzweigt sich der "Baum". Die Pferde blieben sozusagen unter sich. Das war im Pleistozän (Eiszeitalter).
Halbesel (Hemionus), Wildesel (Asinus) und Zebras (Hippotigris) gingen quasi eigene Wege. Die "entfernte Verwandtschaft" ist aber auch noch heute zu beweisen. So können nämlich in Gefangenschaft lebende Tiere beliebig untereinander gekreuzt werden. Allerdings sind diese Kreuzungsprodukte in der Regel nicht mehr fortpflanzungsfähig.

Grob in 3 Gruppen eingeteilt, gibt es heute noch:

  • Grevy Zebra (Equus grevyi)
  • Bergzebra (Equus zebra)
  • Steppenzebra (Equus quagga)

 

 
Grevyzebra
Hartmanns Bergzebra
Grevyzebra
Hartmanns Bergzebra
 
Böhmzebra
Damara- oder Burchell-Steppenzebra

Steppenzebra - Böhmzebra
Equus quagga boehmi

Damara- oder Burchell-Steppenzebra
(Equus quagga burchellii)
 
Chapmannzebra

Chapmann-Steppenzebra
Equus quagga chapmani

 

Das Bergzebra, das Kleinste unter den drei Zebraarten, existiert nur mehr in geringer Stückzahl.
Vom Grevy Zebra kann man sagen, daß es fast ausgerottet ist.
Erfreulicher ist es vom Steppenzebra zu berichten. Es lebt in großen Populationen bis zu 11.000 Tieren. Dabei leben sie auch in enger Gemeinschaft mit Gnuherden. Wenn so viele Tiere zusammen sind, bieten sie sich gegenseitig Schutz vor Raubtieren. Außerdem besteht keine Nahrungskonkurrenz mit den Gnus. Die einen fressen nämlich das Gras in anderen Wachstumsstadien, als die anderen.
Interessant ist übrigens, daß die drei Zebra-Arten miteinander nicht näher verwandt sind, als z.B. mit unseren Hauspferden.

Kuweit und Oman sind Steppenzebras und leben auch gerne in Gesellschaft mit anderen Tieren.
Rührend war z.B. ihre Reaktion, als wir erstmals ihre alten Gefährten aus der Zirkuszeit auf ihre Weide brachten. Sie freuten sich alle.
Die Kamele und Guanakos gingen erst freundlich auf die Zebras zu. Dann rannten die Guanakos buckelnd hin zu den gestreiften Gefährten. Die Kamele, sie wollten natürlich würdevoller erscheinen und schlenkerten nur tolpatschig ihre mächtigen Pantoffeln und Körper, wobei Hals und Kopf in weiten Bewegungen das Gleichgewicht hielten. Jeder bekundete halt auf seine ganz persönliche Art, seine Gefühle.
Steppenzebras
Schließlich grasten sie zufrieden und einträchtig fast Kopf an Kopf. Nach der Trennung zurück in den Stall wieherten die Zebras, was sie schon lange nicht mehr getan haben, laut und wiederholt in die Richtung, in der ihre Gefährten verschwanden.
   

Alle Zebras haben Streifen, aber warum? Eine Frage, die zur Beantwortung Experten vorgelegt wurde. Und es gibt jede Menge Vermutungen, aber "nichts Gewisses weiß man nicht"

Es gibt drei Theorien, wahrscheinlich haben alle drei ihre Berechtigung:.

  • Die Antwort "Tarnung" klingt im ersten Moment etwas unwahrscheinlich.
    Wir hätten es auch nicht geglaubt, bis uns Oman und Kuweit eines Besseren belehrten. Auf der Suche nach ihnen, konnten wir sie auf ihrer Koppel nicht finden. Dabei standen sie gar nicht weit entfernt zwischen einer Buschgruppe. Auch auf weitere Entfernung haben wir schon manchmal Schwierigkeiten, die Tiere zu finden.
  • Die zweite Vermutung klingt schon erheblich wissenschaftlicher.
    Auf das Komplexauge der Tsetsefliege wirkt das Streifenmuster konturauflösend (somatolytisch). Diese Insekten, die gefährliche Krankheiten übertragen (Schlafkrankheit), sollen deshalb die Zebras verschonen, weil sie sie nicht mehr finden.
  • Wie der Fingerabdruck bei allen Menschen unterschiedlich ist, sind auch die Streifenmuster aller Zebras verschieden. Weniger für die Kriminalistik wird dies von Bedeutung sein. Vielmehr wird vermutet, daß sich Zebrakinder neben Stimme und Geruch auch am Muster ihrer Mutter orientieren und sie leichter finden. Das klingt schon einleuchtend, wenn man bedenkt, daß in so riesigen Herden (voller Streifen) der Anschluß nicht verpaßt werden darf.
   
An den Streifen sollt ihr sie erkennen:

Welches von den drei Zebraarten wir vor uns haben, verraten uns ihre Streifen.
Das Grevyzebra hat auch einen weißen Bauch, dann senkrechte, schmale Streifen am Körper. An den Keulen biegen sich die Streifen nach oben.
Grevyzebra
Bergzebra

Das Bergzebra hat einen weißen Bauch und sonst schmale Streifen. Außerdem fällt ein Hautlappen, eine sogenannte "Wamme" unter dem Hals auf.

Das Steppenzebra hat breite, senkrechte Streifen am Körper und auch am Bauch. An den Keulen hat es waagrechte Streifen.
Steppenzebra
 
Obwohl die Steppenzebras in riesigen Herden leben, gehören sie innerhalb dieser doch einer eigenen Familiengruppe an. In einem Familienverband befindet sich ein Hengst, mehrere Stuten, Fohlen und Jährlinge.

Die Stuten sind ganzjährig in bestimmten Intervallen rossig. Die günstigste Zeit für die Geburt der Fohlen ist die Regenzeit, in der Futter in Hülle und Fülle vorhanden ist.
Die Trächtigkeitsdauer beträgt zwischen 11 und 12 Monaten. Nach dieser Zeit kommt in der Regel ein Fohlen zur Welt.
Bereits ca. 20 Minuten nach der Geburt kann das Neugeborene stehen. Eine weitere Stunde später folgt das Fohlen der Mutter. Es dauert etwa sechs bis acht Tage, bis das Fohlen seine Mutter endgültig erkennt. Bis dahin folgt es Allem, was größer als es selbst ist. Ein Umstand, der die sorgende Mutter immer in Bereitschaft hält. Sie läßt ihr Kind (genauso wie Pferdemütter) nicht aus den Augen und bewacht jeden seiner Schritte.
Die Vitalität und Schnelligkeit mit der diese kleinen Lebewesen nach kürzester Zeit ihrer flüchtenden Herde folgen, ist lebenswichtig und setzt uns Menschen immer wieder in Erstaunen.
Geschlechtsreif werden Zebras mit etwa 2 Jahren.

Die Zebramutter säugt ihr Kind etwas zehn Monate lang. Das Fohlen beginnt jedoch schon wenige Tage nach der Geburt Gras zu fressen.
Nach der Säugezeit, spätestens vor der Geschlechtsreife, werden die Jungtiere aus dem Familienverband vertrieben und schließen sich anderen Gruppen an.
Dies klingt hart und grausam, ist aber der einzige Weg um Inzucht zu vermeiden.

Junghengste bilden eigene Junggesellengruppen. Sobald sie kräftig genug sind, versuchen sie eine eigene Familie zu gründen. Entweder vertreiben sie einen alten Hengst von seiner Gruppe oder sie holen sich Stuten aus einem bestehenden Familienverband.

Das Bergzebra ist das Kleinste der drei Zebraarten. (Widerristhöhe ca. 120 bis 130 cm) mit einem Gewicht von 260 - 370 kg.

Unsere Steppenzebras haben eine Widerristhöhe von ca. 130 - 140 cm und ein Gewicht von 300 bis 450 kg.
Feinde haben diese friedlichen Tiere natürlich auch. An erster Stelle steht wohl der Mensch. Bergzebras und Grevyzebras wurden als Nahrungskonkurrenten (ihrer Haustierherden) fast ausgerottet. Außerdem gibt es eine Menge Raubtiere, denen Zebras als Nahrung dienen.
Ein scharfes Gehör, gute Augen, Schnelligkeit, Hufe und Zähne sind den Zebras zum Schutz mitgegeben.
Besondere Gefahrenzonen sind alle Wasserstellen. Dort treffen sich alle Tiere um das lebenserhaltende Naß aufnehmen zu können. Die Raubtiere wissen dies auch und bevorzugen diese Stellen als beliebtes Jagdrevier.
Zebras können, wie auch Esel, in kürzester Zeit eine Menge Wasser aufnehmen. Dies ist deshalb so wichtig, weil sie die gefahrvolle Wasserstelle so schnell wie möglich nach Aufnahme der größtmöglichen Flüssigkeit, wieder verlassen wollen.
Je nach Witterung und Nahrung können Zebras bis zu 3 Tage ohne Wasser auskommen.

Gras bildet die Hauptnahrung der Zebras. Natürlich knabbern sie auch, wenn vorhanden, an Rinden und Ästen. Den größten Teil des Tages (bis zu 80 %) verbringen die sehr friedlichen Tiere mit der Nahrungsaufnahme.

Natürlich hat der Mensch schon versucht, Zebras für seine Zwecke zu nutzen. Wenn dies wirklich einmal gelungen ist, waren es Ausnahmen. Zebras sind Wildtiere und eignen sich schon wegen ihrer Konstitution nicht als Reit- oder Zugtier.

Unsere Zebras Kuweit und Oman fühlen sich bei uns offensichtlich wohl. Wir versuchen auch nicht, ihnen irgendetwas aufzuzwingen. Ihr freundliches Wesen und ihre Gegenwart freuen uns und dafür sorgen wir uns gerne um sie.
 
Steckbrief  
Das weibliche Tier nennt man Stute (genau wie bei Pferden), das männliche ist der Hengst. Bis zu einem Jahr bezeichnet man das junge Zebra Fohlen. Anschließend bis zum Alter von 2 Jahren haben wir es mit einem Jährling zu tun.
Der Verwandtschaftsgrad der drei Gruppen Bergzebra, Grevyzebra und Steppenzebra untereinander ist nicht größer als der mit unseren Hauspferden.
Maße:

Grevyzebra: 125 bis 150 cm Widerristhöhe
Bergzebra: 120 cm bis 130 cm Widerristhöhe
Steppenzebra: 130 cm bis 140 cm Widerristhöhe
Schwanz: 50 cm lang mit Langhaar (Quaste) nur am Ende

Gewicht:

Grevyzebra: 250 kg bis 430 kg
Bergzebra: 260 kg bis 370 kg
Steppenzebra: 300 kg bis 450 kg

Futter: Überwiegend Gras, bei Gelegenheit auch Blätter und Rinde
Lebensweise: Lebt in großen Herden, innerhalb derer sie Familiengruppen bilden.
Junghengste sammeln sich in sog. Junggesellengruppen.
Fortpflanzung: Die Geschlechtsreife wird mit etwa 2 Jahren erreicht.
Brunstzyklus ganzjährig in ca. Dreiwochenrhythmus
Trächtigkeitsdauer ist 11 bis 12 Monate. Geboren wird in der Regel ein Fohlen.
Die meisten Abfohlungen finden in der Regenzeit (zwischen November und April) statt.
Nach dem Absetzen (Säugezeit) mit etwa 10 Monaten werden die Fohlen aus der Herde vertrieben. (Schutz vor Inzucht)
Lebenserwartung: Etwa 28 Jahre
Feinde: Der Mensch, der sie als Nahrungskonkurrenten seiner Nutztiere sieht.
Raubtiere.
Schutz: Scharfes Gehör, gute Augen. Hufe und Zähne. Schnelligkeit.
Med. Besonderheit: Bei der medizinischen Versorgung in Gefangenschaft lebender Tiere ist es wichtig zu wissen, daß herkömmliche Betäubungsmittel nicht geeignet sind. Von ihrer Verwendung ist dringend abzuraten.
   
 
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